Interview mit Dr.-Ing. Daniel Holstein, Geschäftsführer HÖRMANN Automotive

Herr Holstein, was zeichnet HÖRMANN Automotive aus?

HÖRMANN Automotive bietet den Kunden ein einzigartiges und breites Spektrum von Produkten und Prozessen. Diese Palette reicht von variantenreichen Kleinserien bis hin zu Großserien.

Wir zeichnen uns durch bedarfsgerechte Abläufe aus – manuelle Fertigungsprozesse als auch hochautomatisierte, verknüpfte Fertigungszellen und -linien. Zum Beispiel produzieren wir Außenhautteile für große Landmaschinen in Kleinserie als auch in Großserie für „Leichte Nutzfahrzeuge“ (LCV). 

Unsere flachen Hierarchien machen zudem schnelle Entscheidungen möglich. Ein Beispiel sind unsere Shop-Floor-Management-Runden, bei denen wir gemeinsam Anpassungs- und Veränderungsprozesse besprechen und diese dann effizient umsetzen. 

Was unterscheidet HÖRMANN Automotive von anderen Zulieferern? 

Wir sind bei HÖRMANN Automotive sehr nah am Kunden und gehen auf spezielle Wünsche ein. Uns ist es wichtig, dass wir diese Anliegen maximal erfüllen. Dafür braucht es agile Prozesse und eine flexible Produktion. Das bieten wir, indem wir uns kontinuierlich anpassen und weiterentwickeln.

Unser in nunmehr 60 Jahren aufgebautes Know-how und die langjährigen Partnerschaften sind dabei wichtige Grundlagen. Unsere Kunden sind größtenteils namhafte OEMs wie MAN, Daimler, BMW oder Porsche. Wir möchten ihnen nicht nur die gewünschten Produkte liefern, sondern auch einen Mehrwert schaffen. Bereits in der Entwicklungsphase ist die gute Beratung unserer Kunden Bestandteil unserer Gesamtleistung. Am Ende zählen für den Kunden das fertige Produkt in perfekter Qualität und die zuverlässige Lieferung. Für ein gutes Endprodukt braucht es einen guten Anfangsprozess – dafür sorgen wir.  

Darüber hinaus sind wir eingebettet in eine starke Gruppe. Die HÖRMANN Gruppe ist ein stabiles Konstrukt und verschafft uns die Freiheit, langfristig planen und Synergieeffekte nutzen zu können. Ein gelungenes Beispiel von vielen ist unser 5L-Chassis, das wir gemeinsam mit HÖRMANN Vehicle Engineering im Auftrag von SBB Cargo entwickelt haben. 

Welche Vision hat HÖRMANN Automotive?

Unsere Vision ist ganz klar: Wir möchten einer der führenden Zulieferer metallischer Komponenten, Module und Systeme für die europäische Nutzfahrzeug-, Landmaschinen- und Automobilindustrie von der Produktidee bis zum Einbau sein. Unser Ziel ist es, als herstellerunabhängiger Systemlieferant mit einem voll funktionsfähigen Firmenverbund und der Entwicklungskompetenz sowie eigenen Produktionsstandorten zu agieren – und das weltweit.

Und was tun Sie bereits auf dem Weg dahin?

Wir bieten durch kontinuierliche Verbesserungen in Entwicklung, Produktion und Logistik anspruchsvolle Produkte in hoher Qualität zu wettbewerbsfähigen Preisen. Um diese Position weiter auszubauen, müssen wir noch intensiver in effizienten Technologien wachsen und den Manufacturing Footprint auch international optimieren. Nur so können wir den Kunden innovative, wirtschaftliche und nachhaltige Lösungen anbieten. 

Zur Unterstützung haben wir ein Unternehmenssystem mit dem Namen „HAUS 2.0“ aufgesetzt, das die Produktivität steigert sowie mehr Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität erzielt. „HAUS“ steht für „Hörmann Automotive Unternehmens System“. Alles unter dem Motto: operative Exzellenz. Das Modell basiert auf Methoden und Prozessen, die optimal miteinander verbunden sind. Dadurch entsteht ein einheitliches und standardisiertes System, das aber in der Umsetzung individuell und „maßgeschneidert“ interpretiert werden kann. 

Werfen wir einen Blick auf die Grafik – was sind die wesentlichen Aspekte im HAUS 2.0? 

Die Grafik zeigt drei verschiedene Ringe. Der äußere Ring führt alle notwendigen Prozesse auf, um dem Zentrum näher zu kommen. Hierfür haben wir 10 Elemente mit entsprechenden Kategorien definiert. Der mittlere Kreis symbolisiert den methodischen Regelkreis – von der Zielentfaltung über die nachhaltige Umsetzung und den kontinuierlichen Ausbau über Best-Practice-Austausch und das sowohl intern als auch extern. Ein übergeordneter Prozess beschreibt das Benchmark Niveau. Jährlich definiert jede GmbH ihre Ziele für die nächsten 12 Monate. Die Reifegradermittlung erfolgt einmal pro Jahr. Alles in allem sind wir bei HÖRMANN Automotive stets engagiert, uns kontinuierlich zu optimieren und unseren Wert „Innovationsfreude“ auch zu leben. Hierfür schafft HAUS 2.0 den Rahmen.

Daniel Holstein, Geschäftsführer HÖRMANN Automotive
Daniel Holstein, Geschäftsführer HÖRMANN Automotive