Die HÖRMANN Automotive Eislingen GmbH hat in ihrem Werk in Ebersbach eine neue Pulverbeschichtungsanlage in Betrieb genommen. „In dieser Anlage werden Werkstücke und Baugruppen von Kraftstofftanks, Verkleidungsbleche und Klappen sowie Heizkanäle für Busse und ähnlich anspruchsvolle Bauelemente in einem mehrstufigen, nasschemischen Prozess vorbehandelt und anschließend in einer Hand- oder Automatikkabine mit Pulverlack beschichtet“, erklärt Tobias Frenzel, Geschäftsführer der HÖRMANN Automotive Eislingen GmbH.

Das Besondere: Die neue Lackieranlage kann Teile mit bis zu 2,7 Metern Länge, 2,0 Metern Höhe und 1,3 Metern Breite beschichten. Und sie kann die Beschichtungen auf Stahl und Aluminium als Trägermaterial parallel durchführen. Der gesamte Prozess benötigt wenig Personal und ist hinsichtlich des Teilespektrums sehr flexibel. „Wir haben uns in der heterogenen Kundenlandschaft als zuverlässiger Lieferant einen festen Platz erarbeitet“, betont der Technische Leiter Rudolf Ostwald. „Ob kleinere Tankklappen für Busse, großräumige Stahloder Aluminiumtanks für Baukräne und Kipper oder Verkleidungen für landwirtschaftliche Geräte und Baumaschinen – HÖRMANN Automotive in Ebersbach wird zukünftig alle Pulverbeschichtungen/Pulverlackierungen selbst ausführen können. Das verkürzt signifikant die Lieferzeiten für unsere Kunden und reduziert das Risiko von Qualitätsmängeln.“

Mit der Inbetriebnahme der Pulverbeschichtungsanlage sind aber zahlreiche weitere Verbesserungen verbunden: Die Produktionsabläufe werden gestrafft, Transportwege minimiert und die Arbeitsbedingungen verbessert.

 

Hohe Beschichtungs- und Oberflächenqualität

Nach dem Verlassen der Aufgabestation, quasi dem Eingangstor in die Lackieranlage, durchlaufen die Bauteile entweder die 4-Kammer-Vorbehandlungsanlage für Teile aus Aluminium oder die 4-Kammer-Vorbehandlungsanlage für Teile aus Stahl. Nach dem Trocknen folgt eine Kühlung der Teile in einem staubgeschützen Raum. So wird das ungewollte Anhaften von kleinen Partikeln auf der Oberfläche verhindert, was sonst zu Lackfehlern führen kann. Danach fahren die Teile in den Sauberraum ein, der nochmals höher staubgeschützt ist als der vorherige. Dort befinden sich eine Hand-Pulverkabine und eine Automatik-Pulverkabine. Darin werden die Bauteile mit Pulver beschichtet.

Dem Beschichten ist der Angelier- und Pulvereinbrennofen mit zwei Linien nachgeschaltet. Die Bauteile werden in diesem Bereich nicht direkt mit warmer Luft angeblasen, sondern zunächst nur „vorgewärmt“, um ein Verhärten des Pulvers auf den Bauteilen zu erreichen. Der Pulvereinbrennofen dient im folgenden Ofensegment dem Einbrennen des aufgetragenen Pulvers bei max. 230 Grad Celsius.

 

Erweiterung der Technologie und des Portfolios

Die Einrichtung der neuen Lackieranlage ist auch ein Beispiel der partnerschaftlichen Zusammenarbeit innerhalb der HÖRMANN Gruppe: Das technische Grobkonzept wurde von den Mitarbeitern in Ebersbach in enger Zusammenarbeit mit Fachexperten und Beratern erarbeitet. Die Projektumsetzung wurde von dem Fabrikplaner HÖRMANN Rawema begleitet. Das Werk in Ebersbach wird seine neuen Kompetenzen für die Oberflächenbeschichtung auch anderen Werken der HÖRMANN Automotive zur Verfügung stellen und so das Technologieportfolio erweitern.